Theater
Alle Theaterstücke sind in Buchform, also als Textbücher erhältlich.
Ein Teil der hier vorgestellten Stücke folgt dem Konzept eines „mehrdimensionalen Theaters“.
Das bedeutet so wenig die vollständige Abkehr vom realistischen Theater wie es die Zuwendung zu einem nur surrealistischen Theater ist, ebenso wenig einem absurden Theater oder einem Traum-Theater – obwohl es von allen diesen Theaterformen Elemente enthält.
"Mehrdimensional" – das heißt im Wesentlichen: Eine realistische Ebene wird ergänzt durch andere Erfahrungsebenen und "Ereignisabläufe", die das Wort "real" in anderer Form beanspruchen; den bühnentechnischen Möglichkeiten entsprechend werden sie gleichfalls sichtbar gemacht.
Immer gibt es in jedem Fall doch eine klar umrissene „Geschichte“, die menschliche Konflikte ins Bild bringt und eine Empathie zu diesen Konflikten und den Handelnden schaffen will. Und ein wichtiges Element eines solchen Theaters ist in jedem Fall auch Humor.
(Weiteres siehe unten)
In einem Jugendfreizeitheim taucht ein junger Mann auf, ein ungewöhnliches Theaterstück im Gepäck: ein Spiel um Orpheus. Er ist von einer einjährigen Reise zurückgekehrt, die ihn durch das ganze südliche und östliche Asien führte. Sein existenzielles Empfinden ist, völlig entwurzelt zu sein, ganz und gar "heimatlos". Bei einem Bergausflug hat er seine sehr junge Freundin verloren und so wie Orpheus ein Schicksal der unwiderruflichen Trennung erlitten. Unwiderruflich? Darauf versucht er in seinem Theaterstück eine eigene Antwort zu finden. Orpheus, auf seiner verzweifelten Suche nach Eurydike, überquert den Styx und durchreist die geheimnisvollen, oft dunklen und einer Vorhölle gleichen Stationen des "Schattenreichs", bis ihm ein ganz eigenes Erlebnis zuteil wird.
Die Geschichte um den jungen Mann, Florian, beruht auf einem authentischen Fall.
In einem kleinen Schuppen, in dem er nach der Rückkehr von seiner Reise Quartier findet, kommt er nach drei Monaten zu Tode, scheinbar durch einen Unfall; es ist ein Tod, um den zunächst Rätsel bleiben.
Die Rahmenhandlung zeigt das Freizeitheim in einem seit längerem schwelenden Konflikt: Es ist von der Schließung bedroht und zunehmend formiert sich ein gewaltsamer Widerstand.
12 Darsteller
Preis des Mainzer Theaters
ISBN 978-3-9809920-6-0, 134 S. / 16 €
Eine Frau kehrt nach drei Jahren Abwesenheit, unter anderem Namen, mit verändertem Aussehen, an ihren früheren Wohnort zurück. Man hält sie für tot: vor drei Jahren in ihrem Auto verunglückt und auf der nächtlichen Landstraße verbrannt.
Doch die damals tot gefundene Frau war eine andere.
Barbara, inzwischen in einem neuen Lebensumkreis heimisch geworden, erforscht die Spuren einer "Toten" - die ihrer eigenen Vergangenheit.
Es werden ihr dabei, aus dem Spiegel der anderen, all die unterschiedlichen Persönlichkeiten begegnen, die sie gelebt hat - die alltäglichen, die heldenhaften, die abgründigen rätselhaften.
Eine große Liebe hat sie einmal mit diesem Ort verbunden. Doch zugleich gibt es eine Vergangenheit, auf der ein dunkler Schatten lastet.
Wird sie das Geheimnis ihrer Identität preisgeben und sich entscheiden zurückzukehren?
11 Schauspieler
ISBN 978-3-9809920-9-1, 172 S. / 16 €
An einem schwarzem Mühlbach, dem Schwarzen Kolm, steht eine schwarze Mühle, in der ein despotischer grausamer Müller regiert. Die Müllerburschen, die er in seine Mühle lockt, hält er in nicht endender Arbeitsfron gefangen und keiner kann sich dem magischen Umkreis der Mühle wieder entziehen. So erzählt es eine alte sorbische Sage.
Doch diese Mühle kann auch ein Ort des Lernens werden. Verwahrt steht darin die Truhe mit den "Büchern des Wissens". Wer dieses Wissen erlangt, kann auch den magischen Bann der Mühle schließlich durchbrechen.
Krabat ist bereit, den Kampf aufzunehmen, gemeinsam mit seinem Mitstreiter Markus, einen Kampf der gefährlichsten Herausforderung. Begleitet wird er von der "Mutter" und ihrer Tochter Adjuna, die Hüterinnen der geheimnisvollen Flamme sind und deren Beistand gleichfalls unerlässlich ist.
Das Mahlwerk der Schwarzen Mühle - es ist ein Bild von dunkler symbolischer Kraft. Ebenso klar ist die Botschaft der Erlösung: Sie ist nur möglich in den Bündnissen der Freundschaft und auf dem Weg eines beharrlichen Kampfes, der den Helden dem Gegner und seiner despotischen Macht ebenbürtig werden lässt.
8 Hauptdarsteller
ca. 20 Nebenrollen
Musikalische Besetzung (Variationen möglich):
Klavier / Klarinette / Cello / Schlagzeug
ISBN 978-3-9809920-3-9, 123 S. / 14 €
Georg, neununddreißig und Mitarbeiter in der Redaktion eines kleinstädtischen Tagesblatts, sucht für sein Leben eine neue Standortbestimmung. Er will in die Politik und zuvor seine Familienverhältnisse klären, was in seinem Fall heißt: sich von seiner Geliebten trennen.
Da treffen nacheinander vier Georgs bei ihm ein: Hans-Georg, einundzwanzig und Student; Rolf-Georg, dreißig und Reporter; Karl-Georg, neununddreißig, verurteilter Einbrecher und im Moment überfälliger Freigänger; Paul-Georg, achtundvierzig und Politiker.
Georg begreift nach und nach, dass es mit diesen vier Georgs etwas auf sich hat. Alle lassen ihn in einen Spiegel blicken, unausweichlich und in scharfen Konturen. Eine ungeahnte Herausforderung und Zumutung, mit der er fertig zu werden hat.
10 Personen / 6 m., 4 w.
ISBN 978-3-9813546-4-5, 128 S. / 14 €
Bei der vierzigjährigen Doris Gärtner quartiert sich ein neuer Untermieter ein: Jaromir Pilz. Er ist Schauspieler im Varietéfach und ein Mann voller Geheimnisse. Den Grund seiner Quartiersuche verrät er besser nicht. Doch bei allen Skurrilitäten: dem Leben gegenüber hat er einen unverwüstlichen Humor bewahrt. Und es gehört zu seiner Philosophie, dass „Wunder“ ein beständiger Teil der Wirklichkeit sind.
Doris Gärtner, Angestellte bei der Polizeibehörde, führt ein Leben in geordneten Bahnen, ein Leben freilich, aus dem alles Geheimnisvolle und jedes Abenteuer verschwunden sind. Ein von einer Freundin zurückgelassenes Handy mit rätselhaften Anrufen und schließlich ihr neuer Mieter Jaromir werden dieses geordnete Leben mehr und mehr durcheinander bringen. „Mit Netz und doppeltem Boden“ -: diese Parole wird brüchig gegenüber dem Rätselvollen, schließlich auch Wunderbaren, das in ihr Leben einzubrechen beginnt. Während Jaromir zunehmend auf einem gefährlichen Seil tanzt und noch mehr als sie ein Wunder braucht, um nicht abzustürzen.
Zwei Personen
ISBN 978-3-9812724-6-8, 142 S. / 14 €
Was verbirgt sich hinter der Schwelle einer Tür, die fest verschlossen ist?
In einem alten geheimnisvollen Haus lebt seit Jahren eine Schauspielergruppe, die sich mit Straßentheater durchschlägt. Christopher, der Leiter der Gruppe, hat eben die Proben zu fünf neuen Stücken abgeschlossen, die er in gekürzter Fassung seinem angereisten jungen Bruder vorspielen lässt. Keiner in der Gruppe weiß, dass Christopher unheilbar erkrankt ist und keiner ahnt, dass er beschlossen hat, mit diesem Aufführungstag seinem Leben freiwillig ein Ende zu setzen. Jedes der fünf gespielten Stücke, alle mit tragischen und komischen Elementen, nimmt einen Aspekt der Todesnähe und des Sterbens vorweg.
Die Tür zeigt ein geheimnisvolles „Eigenleben“ und dann und wann öffnet sie sich von selbst. Doch wer wagt es, über die Schwelle zu treten? Es scheint wie der Weg in eine ganz andere Dimension. Und wer es tut – was wird er berichten?
11 Darsteller
ISBN 978-3-9812724-7-5, 170 S. / 16 €
Wer wirklich ist dieser junge Mann, der plötzlich im Burgenland bei einer Sinti-Familie auftaucht und den alle für den seit Jahren verschollenen Wittich halten, den Halbbruder Medards?
Medard, ein junger Musiker, der eine unvollendete Oper zurückließ, hat seinen entschiedenen Widerstand gegen die Rekrutierung mit dem Leben bezahlt. Swetlana, seine frühere Geliebte, kann an dieser Wahrheit so wenig zweifeln, wie sie doch zunehmend spürt, dass an Wittich etwas unerklärlich bleibt; und dieses Unerklärliche beginnt mehr und mehr die Züge eines realen Wunders anzunehmen.
Das Stück spielt im Burgenland zwischen den beiden Weltkriegen und zeigt eine Sinti-Familie, die sich in einer feindlich gesinnten Umwelt behaupten muss, in der Fremdenhass und Ausgrenzung zum Alltag gehören.
Ein Stück um das Wunder einer Liebe und eine in allen Widrigkeiten doch ungebrochene Lebensfreude.
ISBN 978-3-9813546-7-6, 126 S. / 14 €
Eine graue, öde, Nebel-verhangene Gebirgslandschaft. Die Menschen, die hier auftauchen, sind an einem Lebenskonflikt gescheitert und haben dieses Leben schließlich selbst beendet.
Marvin trifft mit einer jungen Frau zusammen, die wie er schwer an dem Schatten einer schmerzlichen Vergangenheit trägt, der doch – wie sie erkennen müssen – mit dem Tod nicht ausgelöscht ist. Dreimal öffnet sich schließlich die „Zeitkammer“, in der jedes vergangene Ereignis noch einmal durchlebt werden kann; dahinter befindet sich die „Kammer der Furcht“, bewacht von der schwarzen Spinne, dann einer schwarzen Motte, zuletzt einer Fledermaus – alle überdimensional und Angst einflößend.
Marvin begreift schließlich, dass er eine Tat der Furcht- und Selbstüberwindung vollbringen muss, wenn er die alten Schatten auflösen will; eine Tat, die auch die Vergebung einschließt und der er sich zunächst nicht gewachsen fühlt. Gleichzeitig wird ihm bewusst, dass er hier nicht ganz ohne Beistand ist. Und immer wieder singt während all dieser Geschehnisse der Strom, hinter dem sich ein eigenes Geheimnis verbirgt.
ISBN 978-3-9813546-9-0, 134 S. / 16 €
Verschiedene Gruppen von Reisenden treffen bei einem Fährhaus auf einem abgelegenen Meeresstrand ein - der Echobucht. Sie sind damit einer geheimnisvollen Botschaft gefolgt: Es werde eine Fähre auf eine Insel fahren, zu der eine geschichtliche Spur führt aus einer lange zurückliegenden Zeit. Das Damalige ist mit Dokumenten belegt. Die Dokumente behaupten nicht weniger, als dass darin die Aussagen frühgeschichtlicher ferner "Sternenmenschen" gesammelt sind, und sie versprechen eine Antwort auf die zentralen Fragen der menschlichen Existenz.
Alle Reisenden kommen mit unterschiedlichen Anliegen, manche aus der Not eines sinnlos erscheinenden Lebens, manche aus tiefer Verzweiflung, einige nur aus Neugier.
Das Meer vor der Echobucht zieht sie bald mit ungewöhnlichen Phänomenen in Bann – verzaubernd wie auch beklemmend. Das nächtliche Meer ist geheimnisvoll von einem Singen erfüllt und der Raum darüber erscheint rätselhaft voller Leben.
Man liest aus einer Sammlung von Geschichten der früher hier Angereisten. Und alles kreist letztlich wieder um die drängenden Fragen, vor denen es kein Ausweichen gibt. Und der Frage, ob Gott existiert, schließt sich die weitere an: Was ist sein Gesicht? Gibt es auch dies: die "dunkle Seite Gottes"?
Was ist seine wirkliche Wesensart?
ISBN 978-3-9813546-8-3
Roman M, Anfang vierzig, Geschäftsmann, erwacht nach einem schweren Autounfall in einem ihm unbekannten „Quarantänegebiet“. Er begegnet dort den seltsamsten Personen und Käuzen. Keiner kann ihm zuverlässige Auskünfte geben.
Für die kommenden Tage hatte er eine Reise zu Celina geplant, einer früheren Geliebten, die offenbar noch am Leben ist. Vor vielen Jahren kam es zur Trennung, als er beschloss, zunächst viel Geld zu verdienen – dies in guter Absicht und um ein von Celina ins Leben gerufenes Entwicklungshilfeprojekt zu unterstützen.
Nun muss er erschreckt erkennen, dass sein Körper im Koma liegt. Die Rückkehr ist ihm nur möglich, wenn er bestimmte Voraussetzungen dafür erfüllt. Doch er muss auf ein Leben zurückblicken, das ihm seit Jahren traurig entglitten ist. Und die Ereignisse um ihn herum nehmen nach und nach albtraumartige Züge an – die eines Purgatoriums, das ihn gefangen hält.
Einziger Lichtblick sind seine Gespräche mit Arischo, einem Jungen mit geheimnisvoller Herkunft, der über ein sonderbares Wissen verfügt, das Roman zunehmend in Erstaunen versetzt.
Wird er in den Körper und sein Leben zurückkehren können?
ISBN 978-3-9813546-5-2, 153 S. / 16 €
Wer ist dieses vierzehnjährige Mädchen, das vor einem alten Eckhaus mit einer Büchse Geld sammelt und das, offenbar in einem kindlichen magischen Denken befangen, überzeugt ist, die Dinge mit seinen Gedanken beeinflussen zu können und damit auch für einen Unfall verantwortlich zu sein? – Die Bewohner des Hauses, zwei Schwestern und der geschiedene Mann der einen, sehen sich mit einem jungen Wesen konfrontiert, das so labil und verletzlich – wie offenbar auch verletzt – ist, wie es sich bedrohlich in ein aggressives Kraftbündel verwandeln kann. Evelyn, das Mädchen, ist aus dem Heim ausgerissen und längst wird sie, von der es heißt, das sie Brände legt und Tiere vergiftet, gesucht. Da offenbart sich mehr und mehr eine Hintergrundsgeschichte, die die Bewohner des Hauses aufhorchen und erschrecken lässt. Evelyn ist nicht zufällig vor diesem Haus aufgetaucht. Und ein Besucher kündigt sich an, dem die Bewohner in der Tat mit Furcht und Respekt begegnen sollten.
10 Personen
ISBN 978-3-9814422-0-5, 132 S. / 14 €
Robert und Berthold haben ein altes baufälliges Doppelhaus bezogen. Unerwartet taucht Sibylle, Roberts siebzehnjährige Schwester, auf. Der Vater hat einen tödlichen Unfall erlitten, und sie sucht die Nähe zu dem neun Jahre älteren geliebten Bruder. Der reagiert schroff und will sie nicht im Haus dulden. Den Grund erkennt Sibylle erst gegen Ende, als sie auf dem Dachboden eine erschreckende Entdeckung macht.
Robert hat zur Verwirklichung seiner idealistischen Pläne einen gefährlichen Weg eingeschlagen. Die Lage spitzt sich dramatisch zu und zwingt ihn, tagelang außer Haus zu sein. Währenddessen folgt Sibylle ihrem guten Herzen und ihrem Naturell einer jungen Samariterin und gibt Obdachlosen in dem Doppelhaus Unterkunft. Es kommt zu einer explosiven Entwicklung.
Der Kentaur: Er ist das Mischwesen von Mensch und Pferd. Die Tiernatur – sie kann Weisheit symbolisieren wie auch dunkle Aggressivität, bis zur Gewalttätigkeit.
8 Personen / 5m, 3w
ISBN 978-3-9813546-6-9, 132 S. / 14 €
Kai, ein siebzehnjähriger Junge, kehrt eines Tags nicht mehr nach Haus zurück. Der Vater forscht ihm mit wachsender Unruhe nach.
Wenn er in eigener Entscheidung dem Elternhaus den Rücken gekehrt hat, was waren seine Gründe? Wie den Vater die äußere Suche in Atem hält und er nach und nach auf erschreckende Spuren stößt, so beschäftigt ihn zunehmend Kais „innere Biografie“, die er neu zu erforschen beginnt. Er spürt, dass der Sohn ihm in den letzten Jahren mehr und mehr entglitten ist. Was hat Kai zu jenem labilen, psychisch gefährdeten jungen Mann werden lassen, der er nun ist?
Nach dem frühen Tod der Mutter war die Beziehung lange besonders eng und nichts verband beide so sehr wie das Drachenfliegen, ein gemeinsames Glück über Jahre. Den „fliegenden Ikaros“ des griechischen Altertums zog es einst in zu große Nähe der Sonne und er stürzte ab. - Wird Kai ein gleiches Schicksal widerfahren?
10 Personen
ISBN 978-3-9814422-05, 122 S. / 14 €
Vier Personen einer Touristengruppe – zwei Männer, zwei Frauen Mitte dreißig – haben sich bei einer Bergwanderung verirrt und verbringen die Nacht auf einer Almwiese. Da wird der eine von ihnen geweckt: Eine unbekannte Gestalt berichtet von einem „schrecklichen Unglück“. Der fremde Mann erzählt die Geschichte von sechs Geschwistern, die gemeinsam beschlossen haben, „ein Schauspiel zu spielen“. Es sollte ein Schauspiel „voll Glanz, voll Dramatik und Schönheit“ werden. Doch das Schauspiel ist ihnen entglitten. Mehr und mehr unterlagen sie dabei der Faszination des Bösen: Es sind blutige Spiele der Macht, Spiele von Hass und Gewalt geworden und sie sind hoffnungslos darin verfangen. Was ihre Lage so aussichtslos macht ist das Vergessen: Sie wissen nicht mehr, dass es anfangs ein Schauspiel war, das sie gemeinsam vereinbart hatten.
Die Geschehnisse entfalten sich in dieser sommerlichen Bergnacht bald real, und sie entwickeln zunehmend ihren eigenen Sog. Die vier in den Bergen Verirrten erkennen sich darin mit ihren existenziellen Fragen selbst. Doch das Schauspiel öffnet sich in immer neue Abgründe und Dimensionen, weit darüber hinaus.
17 Personen
ISBN 978-3-9814422-2-9, 121 S. / 14 €
Torsten Tormann macht eine außergewöhnliche Entdeckung: Hinter der Bücherwand seines Wohnzimmers gibt es eine Wohnung, die es dort eigentlich unmöglich geben kann. Es ist nicht die der ihm bekannten dort lebenden Nachbarn. Und noch mehr verwirrt ihn, dass er in der Familie, auf die er dort trifft, einen selbstverständlichen festen Platz hat und sich keiner über sein Auftauchen wundert. Wie er zur Kenntnis nehmen muss, führt er dort als Familienvater eine zweite Existenz. Wie ist das möglich? – Rat und Aufklärung findet er schließlich durch eine kleine liebenswerte blitzgescheite Begleiterin, ein zwölfjähriges Mädchen: Er ist in eine "andere Dimension", in eine Parallelwirklichkeit hineingeraten.
In der einen Realität ist er ein Musiker, der, bislang leider erfolglos, Musicals schreibt; in der anderen Realität ist er ein Techniker, der sein Leben als kreativer Erfinder, wie er es einmal begonnen hatte, vergessen hat. Mehr und mehr zieht es ihn in die neue Existenz hinein – was bald auch seine bisherige grundlegend ändert. Er ist umgeben von freundlichen Menschen, und doch sieht er sich allmählich zunehmend in ein Chaos verstrickt, das ihm über den Kopf zu wachsen beginnt.
Um Ruhe zu finden, hat er zuletzt Zuflucht in einem Anstaltszimmer gesucht. Von dort aus erzählt er seine bemerkenswerte Geschichte.
ISBN 978-3-9814422-8-1, 127 S. / 14 €
Ein Touristendampfer treibt über den Atlantik. Vier Passagiere haben sich auf dem Heck mit ihren Liegestühlen für die Nacht eingerichtet: Burghard, ein Professor für Meeresbiologie, Teresa, seine gleichaltrige Cousine, Arvid, ein vermögender Geschäftsmann, die noch jüngere attraktive Alissa.
Plötzlich treten seltsame Phänomene auf. Der Professor weiß davon durch ein Reisetagebuch seiner verstorbenen Frau, die diese Strecke mehrmals gefahren ist. Demnach "wechselt" das Schiff manchmal die "Dimensionen". Eine solche andere Dimension kann das "Meer der Dämonen" sein. Alle Anzeichen deuten bald mehr und mehr darauf hin.
Die Weiterfahrt durch die Nacht führt alle Reisenden durch eine Hölle und konfrontiert sie, vor allem Arvid und Alissa, mit ihren eigenen inneren Höllen, denen sie sich stellen müssen. Und doch: Auch nach dieser Nacht bricht ein neuer Morgen an.
ISBN 978-3-9814815-2-5, 128 S. / 14 €
Der Templerorden, im zwölften und dreizehnten Jahrhundert der angesehenste und mächtigste christliche Orden des Abendlands, wurde auf Geheiß des französischen Königs Phillip des Schönen in wenigen Jahren zerschlagen und schließlich vom Papst aufgelöst. Die Templer standen unter der Anklage der Häresie, der Sodomie und einer mysteriösen Götzenverehrung, die Geständnisse wurden mittels grausamster Folter erpresst. Man spricht vom ersten Schauprozess der Geschichte. Die katholische Kirche erklärt seit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, dass alle Anklagen haltlos waren.
Die Mitglieder einer Reisegruppe auf der Insel Zypern – damals als Brücke zum "Heiligen Land" eine der wichtigsten Niederlassungen der Tempelritter - verbringen eine Nacht in der Festungsruine Kolossi. Vor ihnen entfaltet sich ein Schauspiel jener Templerjahre, und mehr und mehr zieht es sie selbst in das Geschehen hinein. Doch was ein historisches Ereignis maßloser Schrecken war, hat einen aktuellen Bezug.
ISBN 978-3-9814815-0-1, 164 S. / 16 €
Kleine Apokalypse – oder: Das Lichtloch im Himmel
Das Wirtshaus einer Kleinstadt. Hier beschäftigt die Menschen, was ihren Alltag ausfüllt – all das so Dringliche ihrer alltäglichen Gedanken, Sorgen und Hoffnungen.
Da meldet das Radio ein ungewöhnliches Himmelsphänomen. Wie ein heller Tunnel hat sich der Himmel an einer Stelle geöffnet und etwas scheint sich mit großem Tempo zu nähern. Droht ein Weltuntergang? Das Phänomen ist unübersehbar, die Menschen betrachten es mit wachsender Unruhe. Wirklich steht ein außerordentliches Ereignis bevor.
Nachtzug XZ – Gleisstrecke Tod
Pascal hat sich seiner Jugendliebe wieder erinnert, im Nachtzug hat er die Reise zu ihr angetreten. Immer wieder kommt es zu merkwürdigen Verzögerungen und Aufenthalten. Und die vier anderen Gäste im Abteil sind ihm mit ihren Eigentümlichkeiten und ihrem manchmal skurrilen Verhalten so fremd wie zugleich sonderbar vertraut. Ein Junge mit dem Namen Pascal sucht immer wieder seinen Kontakt. Da erfährt er, dass eine Zugkatastrophe bevorsteht. Bleibt ihm die Zeit und hat er die Chance sich zu retten?
ISBN 978-3-9814815-3-2, 150 S. / 16 €
Eine Gruppe von vier Leuten sitzt in der Wüste fest. Sie sind überfallen und ausgeraubt worden. Danach streikte bald auch der Jeep. Die Essens- und Trinkvorräte sind aufgebraucht. Die Lage ist verzweifelt.
Halluzinationen stellen sich ein – beginnend mit einem Puppenspieler, der einsam durch die Wüste wandert. Und mehr und mehr entfaltet sich vor der Gruppe ein lebendiges Schauspiel – mit Bildern wie der Märchenwelt von "Tausend und eine Nacht" entsprungen. Im Mittelpunkt steht eine Liebesgeschichte. Eine Intrige hat zwei Liebende entzweit. Seit langer Zeit befinden sie sich, getrieben von Sehnsucht, auf einer rastlosen Suche.
Die maskierten Räuber des Anfangs kehren zurück. Es sind Rebellen und Freiheitskämpfer, diesmal haben sie die Geiselnahme beschlossen. Und bald haben sie entschieden, dass ihre Aktion einen Toten fordert. Sie überlassen der Gruppe die Wahl.
Da verlagert sich die Liebesgeschichte der vergangenen Zeit mehr und mehr in die Gegenwart. Einer ist zum Sterben bereit. Doch es ist der Moment einer unverhofften wundersamen Wiederbegegnung.
ISBN 978-3-9814815-4-9, 154 S. / 16 €
Eine Gruppe von Menschen ist an einer einsamen Insel gestrandet. Die Insel hält sie bereits über zahllose Jahre gefangen. Sie haben sich auf dem begrenzten Areal eingerichtet, es gibt ausreichend Früchte, um sie am Leben zu erhalten. Doch der Friede untereinander ist schwer gestört. Es haben sich zwei Gruppen gebildet, die sich mehr und mehr wie feindliche Lager gegenüberstehen.
Eines Tages wird ein weiterer Schiffsbrüchiger angetrieben, ein noch jüngerer Mann. Er verliebt sich mit der ersten Begegnung in eine noch junge Frau, die damals als kleines Kind auf die Insel kam. Aber ein anderer Mann, das machtbewusste "Alphatier" der einen Gruppe, hat sie bereits seit Jahren zu seiner Geliebten gemacht. Der Konflikt ist unlösbar und eskaliert zunehmend in Gewalt.
Doch der Schauplatz ist keine "gewöhnliche" Insel. Sie hat eine eigene geheimnisvolle Vorgeschichte, und zu bestimmten Zeiten öffnet sie die "Schleusen" für sonderbare Besucher, die wie aus fremden Dimensionen hereinströmen und wieder verschwinden. Es sind auch bekannte historische Persönlichkeiten darunter.
ISBN 978-3-9814815-6-3
Ein alter chinesischer Pavillon wird das Tor in eine andere Zeit: die der frühen Han-Dynastie im alten China. Zwei Brüder, junge Stammesfürsten, planen, die Macht an sich zu reißen, doch bald nach dem Mord am Kaiser liegen sie selbst in blutigem Streit. Das Land droht in Gewalt und kriegerischem Chaos zu versinken.
Drei Menschen, die das Tor zu dieser "Zeitreise" durchschritten haben, sind auf den Spuren einer alten Legende, nach der in der Frühzeit der Menschheit die dunklen Götter, die "Drachenmenschen", maßgeblich ihren Einfluss ausübten, vor allem als die oft heimlichen Drahtzieher hinter den Kulissen. Gab es diese Realität einer dunklen verschwörerischen Macht und wirkt sie möglicher Weise fort bis in unsere Tage?
Die Rahmenhandlung ist eine Gartenparty, bei der Anstaltsinsassen aus der Psychiatrie mit "normalen Gästen" zusammentreffen. Doch die Grenzlinie ist fließend, und es sind die "Andersartigen", die die bohrenden Fragen nach den Hintergründen unserer Existenz stellen.
ISBN 978-3-9814815-7-0
Ronald feiert im engsten Familienkreis, mit seiner Frau Alice, seinem Sohn und dessen Verlobter, seinen dreiundsechzigsten Geburtstag. Er und seine Frau wissen, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist und nur noch wenige Wochen zu leben hat.
Da erscheint unerwartet ein Gast. Er gleicht völlig einem Mann, der einmal acht Jahre lang in der ausgebauten Kellerwohnung des Hauses gelebt hat, der aber vor vier Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückt ist. Diese Ähnlichkeit scheint schließlich rasch zu erklären: Arid, der damalige Untermieter, hatte in Kanada, seinem Herkunftsland, einen Zwillingsbruder, David.
Arid hat in der Kellerwohnung eine Reihe unvollendeter Manuskripte zurückgelassen. Es sind brisante Inhalte, wie vor allem der Sohn weiß, den diese Sammlung unkonventioneller, revolutionärer Gedanken einmal äußerst fasziniert hat.
Zwischen Alice und Arid hat es damals eine sehr enge Beziehung begeben hat. War es mehr als Freundschaft? War es Liebe? Arid ist hier im Haus längst nicht vergessen.
Allem Anschein nach ist David gekommen, um den Nachlass des Zwillingsbruders an sich zu nehmen.
Doch der Grund seines Kommens ist ein ganz anderer. Und es handelt sich nicht um David. Ronald und Alice werden die Wahrheit unvermeidlich erfahren.
ISBN 978-3-9816256-1-5
Eine dunkle kahle Küstenregion, ein schwarzer Ozean. Drei Gescheiterte treffen zusammen, drei die den Tod suchten, dann hat ein geheimnisvolles Schiff sie an diese Küste gebracht. Vier weitere Menschen setzen mit einem Floß am Ufer an, es sind Kriegsflüchtlinge, sie haben grauenhafte Erfahrungen hinter sich, ein Kind ist dabei, eine Frau, die geistig verwirrt ist. Der langjährige Diktator ihres Landes ist gestürzt worden, jetzt liegen die rivalisierenden Parteien in einem blutigen Bürgerkrieg.
Nochmals trifft eine Gruppe von drei Menschen ein, darunter zwei Männer in ordengeschmückter Uniform. Sie werden schnell identifiziert. Es ist der langjährige Diktator und der Chef seiner Geheimpolizei, die einen Staat der Bespitzelung und Folter geschaffen haben. Das Urteil ist schnell gesprochen. Die beiden verhassten Männer werden gefesselt und erhängt und auf einem Floß wieder ins Meer hinausgeschickt.
Da kehren sie nach kurzer Zeit wieder, fast unversehrt. Man fällt das Todesurteil erneut: diesmal sterben sie den Flammentod auf ihrer Jacht.
Und wieder kehren sie lebend an die Küste zurück.
Man kann sich dieser Männer mit Gewalt nicht entledigen. Gibt es einen anderen Weg? Zu groß ist das empfundene Unrecht, zu groß der Hass, als dass ein Weg der Vergebung möglich erscheint.
Da setzt eine Reihe seltsamer wunderbarer Phänomene ein – und damit eine Verwandlung der Menschen, die mehr und mehr auch eine Verwandlung ihrer grauen, öden, lichtlosen Umgebung wird.
ISBN 978-3-9816256-2-2
Ein alter Mythos erzählt von einer frühen Menschenrasse, die sich einst von den „Barbaren“ der Kontinente zurückzog und in riesigen Hohlräumen unter der Erde eine neue Bleibe fand. Dank einer weit fortgeschrittenen Technik gelang ihnen schließlich der Durchbruch in eine neue Dimension: eine magische Wildnis, bevölkert mit fremdartigen Fabelwesen, in der sie sich Gärten von unübertrefflichem Zauber erschufen.
Allerdings, nicht allen gelang es, sich von allen Spielen der Macht für immer loszusagen, wie sie es doch gewollt hatten. Ihre noch unverwandelten Schatten verselbständigten sich, manche mit dunklen dämonischen Zügen.
Am äußersten Rand der „Zaubergärten“ erhebt sich ein gewaltiger Berg, den man den „Gottesberg“ nennt. Wer ihn ersteigt, der kann - so heißt es - bis an den Uranfang der Schöpfung blicken und damit direkt „in das Antlitz Gottes“. Doch: Für die meisten ist, was sie dort erblicken, unerträglich.
Eine Gruppe von vier Menschen hat sich in einem unterirdischen Labyrinth verirrt. Einer von ihnen doch weiß, dass es nur der Vorhof zu den Wohnstätten jener alten Rasse und ihrer Zaubergärten ist.
Die Vier werden Einlass in die Gärten finden und eine eigene Wunderwelt entdecken – so voller Schönheiten wie ungewohnter Herausforderungen und Schrecken. Werden Sie auch den „Gottesberg“ finden? Werden Sie einen Blick werfen auf das „Geheimnis aller Geheimnisse“?
ISBN 978-3-9816256-5-3
Nach fünfzig Jahren will Andreas, nun siebzigjährig, an seinen früheren Heimatort zurückkehren. Er hofft dort seine Schwester noch lebend anzutreffen – wie vor allem seine Jugendliebe Corinna. Das letzte Stück des Wegs nimmt er durch den nahen Wald seiner Kinder- und Jugendjahre. Doch er sieht sich in diesem Wald bald hoffnungslos verirrt, und er trifft immer nur auf gleichfalls Verirrte, manche von ihnen skurrile Gestalten.
Eine Verkettung tragischer Umstände, die ihn zum zweifachen Mörder werden ließ, hat sein Bleiben an seinem Heimatort damals unmöglich gemacht. Doch auch nach seiner Flucht gerät er immer erneut in schuldhafte Verstrickungen. Er blickt auf ein Leben vielfacher Morde und anderer Unrechtstaten zurück, nach schweren Schicksalsschlägen waren es nur die letzten Jahre, die eine allmähliche Aufhellung in sein Leben brachten.
Er begreift nach und nach, dass ein „magischer Nebel“ ihn in diesem Wald gefangen hält und dass er den Beistand anderer braucht. Alle Gestalten, denen er begegnet, konfrontieren ihn mit sich selbst – mit seinen abgründigen Wesensseiten wie mit den hellen. Er muss lernen, dass es einen Weg zur „bedingungslosen Liebe“ gibt, der schließlich auch ihm offen steht, wenn er seinen tief sitzenden Selbsthass überwindet und lernt, sich selbst zu verzeihen und anzunehmen.
ISBN 978-3-9816256-6-0
Eine Geschichte, die in der Zukunft spielt – und die auf eine finstere Epoche der Erde zurückblickt:
Menschen verseuchten ihre Flüsse und Meere, sie verseuchten die Böden, sie vergifteten die Luft; täglich starben Dutzende Arten selten gewordener Tiere und Pflanzen; in weiten Regionen der Erde herrschte Hunger und maßloses Elend, während die wohlhabenden Schichten reicher Nationen in Luxus lebten und prassten; Nationen zerfleischten sich in blutigen Bürgerkriegen, manche hatten Arsenale schrecklichster Waffen geschaffen; Menschen befanden sich zu Hunderttausenden auf der Flucht; fanatische "Krieger Gottes", wie sie sich nannten, brachten Terror und Schrecken in die zivilisierten Städte.
Bis eines Tages etwas Geheimnisvolles geschah.
ISBN 978-3-9816
K, der Landvermesser in Kafkas Erzählung, hat das Schloss nie betreten, aus dem er seinen Arbeitsauftrag und seine Anweisungen erhielt.
Was hätte er vorgefunden, wenn es ihm doch gelungen wäre? Welchen Bewohnern wäre er dort begegnet?
Im oberen Stock residiert eine blinde "Herrscherin". Es unterhalten sie zwei Narren und ein seiner Macht beraubter Magier.
Im mittleren Stock wohnt die "Hohepriesterin". Entrückt erforscht sie, den "Eremiten" an ihrer Seite, mit einem Fernrohr die Sterne. "Tod" und "Teufel" haben sich bei ihr einquartiert.
Das tiefste und dunkelste Geheimnis verbirgt sich im lichtlosen Untergeschoss. Und die unterirdischen Gänge sind ein Labyrinth. Wer sich in ihnen verirrt, kann sie aus eigener Kraft kaum wieder verlassen.
Ruban, der Reisende, ahnt nicht, dass gerade ihm die Rolle eines Befreiers zugedacht ist. Wie er selbst meint, fehlen ihm alle Eigenschaften eines "Helden". Die Herausforderung ist immens, die Gefahr ist real. Sie beginnt bereits mit den Viren einer schleichenden Ansteckung: denen von Wahnsinn, Machtrausch und Hass.
Wird er sich der Herausforderung stellen?
ISBN 978-3-9817694-3-2
Der vierundneunzigjährige Bertram hat sich seit Jahren in die Berge und seine einsame Almhütte zurückgezogen.
Er kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Er war Künstler, er war Arzt und Entwicklungshelfer in einem afrikanischen Land, er hat den Kampf gegen ein korruptes Regime unterstützt, dies schließlich auch mit der Waffe, er ist in die Lehre zu einer Schamanin gegangen. Als Arzt und Therapeut hat er vielen Menschen Hilfe bringen können, auf einem Abschnitt seines Lebens liegt allerdings auch der Schatten einer Schuld, die ihn lebenslang begleitet.
Seine Enkelin, mit Mitte dreißig in einer schweren Lebenskrise, kommt ihn in seiner Almhütte besuchen. Sie hat von anderen Besuchern erfahren, dass er diese nachts aus seiner Hütte führte und dass sie sich dabei in völlig fremden Landschaften und nie gesehenen Umwelten wiederfanden. Oft war es dabei plötzlich heller Tag. Keiner konnte ihr dieses Phänomen erklären.
Auch sie wird eine solche nächtliche Wanderung antreten. Und sie wird eine tiefe innere Verwandlung dabei erfahren.
ISBN 978-3-9817694-6-3
Eine kleine Gruppe alter Damen, die sich alle vier Monate vor einer Laube treffen, um einer von ihnen den lange ersehnten Tod zu ermöglichen –: ein Pudding mit einem Zusatz von Barbituraten, der ein friedliches Einschlafen zur Folge hat. Eine ehemalige Apothekerin unter ihnen kann leicht an diese Barbiturate gelangen.
Es ist ein so vereinbartes Ritual: Immer nur eine darf sterben, die Schälchen werden gemischt und jede greift eines ihrer Wahl – es geschieht in der wohlwollenden Absicht, diesen Frauen ein qualvolles Ende in Demenz und Verfall oder im fortgeschrittenen Stadium einer Krebserkrankung zu ersparen, so dass sie in Würde einen selbstbestimmten Tod sterben können.
Drei Frauen haben sich diesen Todeswunsch bereits erfüllt. Eine noch jüngere unter ihnen, vor Jahren unheilbar an einem Tumor erkrankt, taucht allerdings plötzlich als Lebende wieder auf – in ihrem bekannten Erscheinungsbild. Eine wiedergekehrte Tote? Die Antwort ist viel einfacher – wie sie doch auch wieder um vieles komplizierter ist. Denn noch eine zweite Frau von genau diesem gleichen Erscheinungsbild wird wenig später am Tisch bei den anderen Platz nehmen. Eine Totenfeier voller immer neuer Überraschungen - der Tod zeigt sich in all seinen dunklen und hellen Farben.
ISBN 978-3-9817694-8-7
Der Berg Avatare: Ein Berg in den Anden, der mit Tausenden von Spiegelsälen durchzogen ist. Wer hat sie dort eingerichtet? Wer sind oder wer waren ihre Bewohner?
Falk, ein noch jüngerer Mann, liegt im Koma. Doch anders als die Menschen um ihn glauben, ist er in seinem Geist hellwach. Seit seiner Jugend als Sohn eines deutschen Botschafters in Chile verbinden ihn viele Erinnerungen mit jener Andenregion, doch vor allem ein Empfinden von Schuld: Bei einem Bergausflug hat er dort seine Schwester und das chilenische Mädchen Manja verloren.
Sein Geist zieht ihn dorthin zurück, es zieht ihn in den Berg Avatare.
Es ist zugleich der Versuch einer Flucht: Ein Unbekannter mit genau seinem Erscheinungsbild hat sich in sein Leben gedrängt, ein Mann, der scheinbar gewissenlos mit immer neuen Delikten bis zu Raub und Gewalttätigkeit seinen Ruf und sein Leben zu zerstören begonnen hat.
Falks Weg durch den Berg Avatare wird zu einer Entdeckungsreise von zunehmender Faszination. Er trifft auf seltsam Verirrte und Verwirrte, doch er findet auch Wegführer und Freunde.
Seinen „dunklen Zwilling“ allerdings hat er nicht abschütteln können. Um den Herrn im Innern des Bergs, den „Herrn der Spiegelsäle“, zu treffen und sprechen zu können, muss er sich einem Gericht stellen. Dieses Gericht fürchtet er zutiefst. Doch es wird ein Moment der größten Überraschung.
ISBN 978-3-9817694-7-0
Ein Mann umgeben von einem Geheimnis: Er hat mehrere Kästen voller Tagebücher hinterlassen, deren handschriftliche Eintragungen bis in das Mittelalter zurückreichen. Er beschreibt sich selbst in dieser Zeit als einen Alchemisten, der offenbar erfolgreich einer Formel auf der Spur war, die fortan seine ganze Existenz grundlegend änderte.
Er durchwandert, so zeigen es die vielen detaillierten Eintragungen, die unterschiedlichen geschichtlichen Epochen: nach dem „finsteren Mittelalter“ die Zeiten des Aufbruchs im Jahrhundert der Renaissance, im Dreißigjährigen Krieg die Zeiten von Verrohung, Elend und Not, die Epochen großer Kunstschöpfungen und neuer Philosophien und immer wieder die Zeiten aggressiver Eroberungskriege und Zerstörungen.
Zum zentralen Punkt seines Suchens und Forschens wird die Frage nach dem menschlichen Glück – und zentraler noch: die nach dem Sinn aller Existenz.
Er wird die Antwort auf diese Frage erhalten. Doch wird sie ihn erst erreichen, nachdem er selbst immer aufs Neue die Täler der mit erlittenen Trauer und Verzweiflung im Schmerz von Trennung und Tod, von Hass und Gewalt durchschritten hat – alle doch auch wieder durchzogen von den Wegstrecken eines manchmal hell aufblitzenden Glücks.
Ein Mann, von den Wellen an Land gespült, erwacht am Strand einer ihm unbekannten, weitläufigen Insel. Ein Schiffbrüchiger, doch alle Details sind in seinem Gedächtnis gelöscht.
Verschiedene Inselbewohner tauchen auf. Einige sind Menschen wie er. Andere überragen ihn beträchtlich - bis zu zwei Hauptlängen und mehr. Einige dieser Gestalten verfügen über fantastische Fähigkeiten, sie betreiben Magie wie ein lange eingeübtes Spiel. Ihre Aura strahlt Machtfülle aus. Sind es Götter? Wie sind sie selbst auf diese abgelegene Insel geraten?
Ist es ein selbst gewähltes Exil? Oder hat man sie auf diese Insel verbannt – als "gefallene Götter", die ihre Macht zu missbrauchen begannen?
Ariko, der Schiffbrüchige, wird Bekanntschaft mit drei unterschiedlichen Paaren von "Schöpfergöttern" machen. Ihr "Zeitvertreib" ist es, in ihren „Träumen“ Planeten zu erschaffen, die ihre eigene Schöpfungsgeschichte haben und in deren Evolution sich die unterschiedlichsten Schauspiele entwickeln – Schauspiele voller Dramatik, immer neuer Evolutionsabenteuer und Glanz.
Allerdings: Was für sie „Traumstoff“ ist, ist für die von ihnen geschaffenen Wesen real. Und es kann geschehen, dass diese Schauspiele in Katastrophen und apokalyptische Szenarien entgleiten. Da macht Ariko eine ihn zutiefst aufwühlende Entdeckung: einer dieser "geträumten" Planeten ist ihm bekannt.
Ein schweres Unrecht treibt zwei Menschen in einen grenzenlosen Hass: Zwei Geschwister mussten erleben, wie eine falsche Spurenlegung eine noch jüngere Frau – die Patin der Schwester und ihre über viele Jahre geliebte, fürsorgliche „Ersatzmutter“ - unter Mordanklage bringt. Die Frau stirbt nach der zu Unrecht verbüßten Strafe, von allen gemieden, einsam und verbittert. Dann, Jahre später, ereignet sich etwas, das den eigentlichen Täter entlarvt.
Er hat nicht nur jene Tat begangen, er hat in der Familie weitreichende Spuren der Zerstörung hinterlassen. Die Geschwister blicken auf ein Leben zurück, das ihnen traurig entglitten ist. - Am Grab ihrer „Ersatzmutter“ schwören sie Vergeltung: Jener Mann, der nach über zehn Jahren juristisch nicht mehr zu fassen ist, soll den gleichen gewaltsamen Tod sterben.
In denselben Tagen erwarten sie den Besuch einer Jugendfreundin, einmal die erste große Jugendliebe des Bruders, die dann jedoch als junge Frau mit einem anderen Mann nach Neuseeland ausgewandert ist. Das Band zwischen ihr und dem Bruder ist allerdings nie wirklich zerrissen, und in innerer Unruhe erwartet er ihre Ankunft. Endlich taucht sie tatsächlich auf – wenige Augenblicke nachdem er über sein Smartphone erfahren hat, dass ein Flugzeug auf dem Weg von Neuseeland nach Deutschland über dem Indischen Ozean vermisst gemeldet ist.
4 Personen / 2 w., 2 m.
Eine Gruppe von neun Freunden auf der Suche nach sich selbst – es wird eine Suche, die mehr und mehr auch andere ferne Zeiten einschließt. Und die Antwort ist viel größer und umfassender, als sie es jemals erwartet hätten.
Doch über ihre Erwartungen hinaus werden sie immer wieder auch mit dem Dunklen, mit Gewalt und Bosheit, Hass und Zerstörung konfrontiert, und oft scheinen diese das letzte Wort zu behalten.
Wie diese Auseinandersetzung das ganze Stück durchzieht so doch auch das Thema Liebe: ihr häufiges Scheitern, ihr dennoch nie zum Schweigen zu bringendes Drängen nach Erfüllung. An ihrer Seite steht das Thema Tod: wie er zum einen Verlust und tiefen Schmerz bedeutet – und wie er doch auch erlöst. Ein viertes immer gegenwärtiges Element ist der Gesang, der in allen Akten eine unverzichtbare Ergänzung zu den gesprochenen Dialogen bildet - in den vielen Facetten, in denen er über Jahrhunderte aus dem Leben der Völker hervorgegangen ist.
Dieser Gesang wird die Gruppe begleiten bis an den Punkt des größten aller Geheimnisse, das sie verbindet.
Vier Personen sind an einem späten Nachsommertag mit einem kleinen Privatflugzeug aufgebrochen, sie geraten unerwartet in heftige Windböen, die die Maschine auf den Boden zwingen. Tobias, dem Piloten, gelingt mit knapper Mühe eine Notlandung, doch das Flugzeug ist danach nicht mehr flugtauglich.
Sie befinden sich in einer veränderten, ihnen ganz fremden Landschaft. Den Himmel verdeckt ein dunstiges Grau, es gibt nur eine spärliche meist verdorrte Vegetation, und es ist winterlich kalt. Zwei Grenzposten tauchen auf und erklären ihnen, dass dies bewachtes „Grenzgebiet“ sei. Die vier können sich mit ihren Papieren nicht ausweisen, und von diesem Moment an beginnt ihre Situation bedrohlich zu werden.
Sie ahnen, dass etwas Grundsätzliches geschehen sein muss. Sie befinden sich hier nicht mehr auf dem ihnen sonst vertrauten Planeten. Sie befinden sich auf einer „Erde“, in der nach einer von den Bewohnern selbstverschuldeten Katastrophe der Himmel hinter einer grauen Aschestaubschicht verdeckt bleibt – eine Welt, in der für die Bewohner die Sonne erloschen ist.
Ein rätselhafter Mann mit zwei Begleitern erscheint. Er erweist sich zunehmend als Freund. Tobias und seine Schwester Sara werden den Auftrag erhalten, in die nahegelegene Stadt aufzubrechen und dort eine wichtige Veränderung zu bewirken – mit einem Einsatz, der alle ihre Kräfte fordert, vor allem Mut.
Kilian Kordes, Mitte sechzig, lebt - nach einer durchaus geselligen Existenz als Geschichts- und Philosophieprofessor - zurückgezogen und inzwi-schen vereinsamt. Seine Ansprechpartner sind nur noch zwei lebensgroße Puppen, die allerdings Kunstgeschöpfe auf höchstem technischem Niveau sind. Ihre Intelligenz übertrifft die ihres Besitzers um ein Vielfaches. Eine dieser Puppen präsentiert, in allen gewünschten Lagen singend, Meisterarien der Klassik wie anderer Musik, sie hat ein umfassendes Wissen über Literatur und ist ein Sprachgenie. Die andere ist ein Multitalent in den Bereichen der Mathematik, sie erklärt mühelos Einstein und kennt sich mit den zahlreichen schriftlichen Hinterlassenschaften namhafter Philosophen aus.
Kilian Kordes, der ruhelos auf eine lange herbeigesehnte Besucherin wartet, bekennt sich zu seinen Neigungen zum Wahn – den er wie einen "samtenen Mantel" empfindet. Was ist in seinem Denken verschoben oder doch völlig klar? Er ist überzeugt, dass genau dieser Tag eine grundsätzliche Wende bringen wird - mit der sich alles, an das wir Men-schen gewohnt sind, für immer verändern kann.
Was ist es, was Mensch und Kunstpuppe - der intelligente selbst lernende "Roboter" in perfekter Menschengestalt - unterscheidet? Kilian Kordes sucht die endgültige Klarheit in diesem Punkt. Die Antwort ist vielschichtig und einfach zugleich – und sie hängt zutiefst zusammen mit dem erwarteten Gast.
Für eine Person und zwei Puppen
Fünf Menschen – eingeschlossen in einem Feuerinferno, das in der Kleinstadt an einem heißen Sommertag wütet. Und wieder einmal zeigt sich, dass die seelischen Wunden, über die sie nun sprechen und die sie sich teils untereinander zufügten, zu einer Ohnmacht des "Täters" selbst führen und jede Verwundung verkettet ist mit gleichfalls unverheilten und "unerlösten" in den Seelen der andern.
Die Mitglieder der Familie haben sich in einen Kellerraum zurückgezogen. Die eruptiven Ausbrüche, die sich durch das Eintreffen eines unerwünschten Besuchers noch einmal heftig entladen, werden angesichts der näher rückenden Feuerwand doch nach und nach wesenlos.
In der hinteren Kellerwand befindet sich eine Tür ohne Schloss. Niemand kann sagen, was sich dahinter verbirgt. Nur der früh verstorbene Bruder der Großmutter fand sie einmal offen und hat eine höchst rätselhafte Erfahrung dabei gemacht. Und auch für die Großmutter selbst kam es viele Jahre danach zu einer Begegnung, die ihr Weltbild erschütterte und die sie aus ihrem Gedächtnis nicht mehr löschen kann.
Und am Ende werden „jene“ sogar erscheinen, von denen sie berichtet hat. So fremdartig manches an ihnen ist - sie erleiden doch eben ein Schicksal, wie es in naher Zukunft auch die Erde erleiden könnte.
Ist es auch für diese Erde bereits zu spät?
Drei Menschen, zwei Frauen und ein Mann, treiben im arktischen Meer auf einer Eisscholle – ihr Schiff, ein kleiner restaurierter Kutter, der plötzlich in eine schwere Gefahrenlage geriet, so dass sie ihn verlassen mussten und für die Nacht auf die Eisscholle schoben, ist am nächsten Morgen verschwunden.
Ihnen bleibt nur das auf der Eisscholle rasch errichtete Zelt und eine kleine Menge an Proviant, das auch bei knapper Zuteilung nur wenige Tage reichen wird. Ein weiterer Mann mit der fachlichen Kompetenz, die Reparatur-Arbeiten zu übernehmen, ist auf dem Kutter geblieben. – Und plötzlich wächst ein schlimmer Verdacht.
Man hatte gemeinsam eine Abenteuerreise geplant, um eine möglichst große Zahl an Nordlichtern zu sichten und zu filmen – und diese erscheinen Nacht für Nacht in der erwarteten Fülle und Farbenpracht. Doch der Kutter kehrt nicht zurück. Die Hoffnung auf Rettung schwindet.
Von der nach Süden treibenden Eisscholle löst sich ein Drittel ab, und eine der beiden Frauen verabschiedet sich darauf, bewusst und scheinbar selbst unbesorgt. Es bleibt das Ehepaar Hanna und Robert, es bleiben die Rätsel und die gegenseitigen Anklagen, die diese Reise unterschwellig begleitet haben. – Und es tauchen, auf einem Floß treibend, sonderbare Gestalten auf. Erste Halluzinationen? – Das "innere" Reiseabenteuer beginnt, die noch größere Herausforderung.
Wie bringen zwei junge Menschen ihre Eltern zusammen – die es bisher noch nicht sind, doch die es nach ihrem Wunsch einmal werden sollen – wenn diese Eltern hoffnungslos entzweit sind? entzweit durch eine Verkettung unglücklicher Lebensumstände aber auch durch eine Intrige, bei der zwei unterschlagene Briefe eine entscheidende Rolle spielen.
Der Versuch, über Träume auf die beiden Einfluss zu nehmen, misslingt. Keiner dieser beiden kann Träumen ein solches Gewicht beimessen, um sie als eine Botschaft zu verstehen.
Ein Regen hat eingesetzt, und er dauert an über eine wie bleiern gewordene Zeit, die nur noch von grauen Gedanken bestimmt ist: vor allem dem, ein unerfülltes Leben gelebt zu haben. -
Es gäbe einen möglichen Ausweg - Dieser allerdings fordert Mut und einige Voraussetzungen, die eben diese beiden, in ihren lang eingewohnten Gedankenwelten Gefangenen, kaum erfüllen können. Ihre Gegner werden sichtbar: in der Form lebendiger Schatten – es sind die von Schuldempfindungen und einer mit tiefen Spuren eingegrabenen Lebensresignation.
Ohne Beistand für die beiden wird der Ausbruch und der neue Lebensanfang nicht gelingen. – Doch dieser Beistand ist bereits auf dem Weg. Den beiden wartenden jungen Menschen, ihrer Liebe, ihrem Charme und ihrer Fürsorge kann auch eine tausendjährige Regenzeit nicht dauerhaft widerstehen.
Drillingsschwestern – sie stellen sich nach und nach einzeln vor. Bei jeder ist eine Schraube locker – aber wie!
Bei der ersten merkt man es zunächst nicht. Sie hat das Thema "Männer" aus ihrem Leben gestrichen, bei dem was sie sonst so über sich berichtet, kann man bezweifeln, dass sie es tatsächlich so meint.
Die zweite - die in ihrem Traumberuf, dem einer Schauspielerin, nicht hat Fuß fassen können - hat sich die Straße zur Bühne gemacht, sie durchwandert bevorzugt Fußgängerzonen mit weißen Puderperücken und Rokokokleidern wie auch sonstigen historischen Einkleidungen, wobei sie auch gern in die Rolle historischer Persönlichkeiten schlüpft.
Die dritte hat durch einen Bekannten, einen langjährigen Afrika-Reisenden, mit afrikanischem Schamanenzauber Bekanntschaft gemacht und übt seitdem intensiv; sie ist sich sicher, bereits eindrucksvolle Wirkungen erzielen zu können.
Bei jedem der folgenden Auftritte dieser drei Schwestern zeigt sich deutlich, dass jede intime Einblicke in das Leben der andern hat.
Diese Angelebenheit mit den Drillings-Schwestern ist vielschichtig und schließlich bestätigt sich der Verdacht. – Doch auch dies ist noch nicht die volle Wahrheit.
Die Zwillingsbrüder Harald und Marvin, beide inzwischen am Ende ihres dreißigsten Lebensjahrs, hatten über fünfzehn Jahre keinen Kontakt.
Beide tragen während des Stücks getrennt voneinander ihre Lebensgeschichte vor (es ist immer derselbe Schauspieler) – es sind Lebenswege, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Harald ist Astronom geworden und ist überzeugt, in der Erforschung des Universums einige neue bahnbrechende Entdeckungen gemacht zu haben, die er auch als Wissenschaftler und Mathematiker verarbeitet. Sein striktes Credo: Nur Fakten dürfen die Grundlage seiner Arbeit sein. Seine Forschungen bringen ihn dazu, das Denken und das Bewusstsein selbst zu seinem Forschungsobjekt zu machen. Damit begibt er sich in Bereiche, die mit Fakten abzusichern eine ungewöhnliche Herausforderung wird.
Marvin hat mit Mitte zwanzig eine kriminelle Karriere begonnen. Er empfindet sich als Künstler und verkanntes Malergenie, und damit sieht er auch alle Gewalttaten als gerechtfertigt. Er wird zum dreifachen Bankräuber, dann zum Zuhälter. Mit einem Trick gelingt es ihm schließlich doch, auf dem Kunstmarkt Fuß zu fassen. Als er sich abgesichert und etabliert meint, erfolgt ein schrecklicher Absturz.
Dass er in dieser Krise nicht untergeht, verdankt er der Wiederbegegnung mit einer früheren Freundin. Sie führt ihn "zurück zu sich selbst".
Harald beschäftigt sich als Astronom mit der Unendlichkeit, wie sich Marvin mit der Ewigkeit zu beschäftigen beginnt. Sie haben ein erneutes Zusammentref-fen vereinbart, das zunächst am Computer über Skype stattfinden soll. Es wird für beide zur Überraschung.
Eine Frau Mitte dreißig entfernt sich aus ihrem Leben, bewusst und in langsamen Schritten - mit jedem weiteren Schluck, den sie aus ihrem Glas nimmt. Wird sie es tun bis zur letzten Konsequenz?
Sie durchwandert noch einmal die unterschiedlichen Stationen ihres Lebens, ihre Höhenflüge des Glücks, ihre Strecken der Resignation und Verzweiflung. Diese Betrachtung wäre nicht vollständig ohne Einbeziehung einer sehr lebendigen Welt der Träume, die sie sich mit den Jahren zu eigengemacht hat und ohne die sie möglicher Weise schon vorher zerbrochen wäre an den Herausforderungen und Zumutungen, mit denen dieses Leben sie konfrontiert hat.
Doch auch ihre Träume sind mit den letzten Jahren immer häufiger zum Kampfplatz geworden. Ein Teil hat albtraumhafte Züge angenommen und ist ein Spiegel einer in apokalyptischen Szenarien versinkenden Welt geworden. – Unverändert gibt es zugleich die hellen.
Im Tod selbst sieht sie für sich keine Bedrohung. Die Frage bleibt: Hat sie dieser Welt alles an Liebe gegeben, das zu geben sie fähig war? Hätte sie noch einmal die Kraft zu einem neuen Beginn?
Was befindet sich am anderen Ende eines Brückenbogens, dessen hinterer Fuß verborgen ist und auf dem alle, die ihn überschreiten, wie in ein Nichts verschwinden, aus dem sie nie mehr zurückkehren?
Allons und Vivienne sind sich in diesem Leben noch nie begegnet. Doch in ihren Träumen, über die sie Buch führen, durchreisen sie zusammen die Vergangenheit. Ihre Träume sind nicht völlig identisch, doch sie fügen sich wie Puzzleteile stimmig zusammen.
Sie werden dem Publikum fünf unterschiedliche Stationen dieser "Zeitreisen" präsentieren. Die Schauplätze sind: das antike Griechenland, wo der eine von ihnen die Bekanntschaft mit Platon macht; das alte Rom unter der Herrschaft von Kaiser Nero und der Publikumsunterhaltung durch tödliche Gladiatoren-Kämpfe; die Pyrenäen zur Zeit der Katharer und der Ketzerverfolgungen durch eine Kirche, die sich verweltlicht hat und gnadenlos gewalttätig handelt; eine Stadt in Deutschland zur Zeit der Hexenverfolgung und Hexenphobie; ein Schloss in Österreich, wo ein Musik-liebender Fürst einen der großen Komponisten der Wiener Klassik an seinen Hof gezogen hat.
Diese Gleichheit oder doch Ähnlichkeit ihrer Träume wird für beide ein Rätsel sein, wenn sie sie schließlich entdecken.
Was ist die Antwort?
Ein Archipel mitten in der Weite des Ozeans mit einer Handvoll Inseln, umgeben von einem Ring erloschener Vulkane. Nur einer dieser Vulkane schleudert noch dann und wann eine graue heiße Gaswolke in den Himmel.
Vincent vermisst seinen älteren Bruder Achmed seit über dreißig Jahren. Dieser ist, kaum zwanzigjährig, von Zuhaus aufgebrochen, ohne nähere Begründung. Etwas in ihm hat "gerufen", erklärte er einmal, "irgendeine heimliche wichtige Pflicht".
Da trifft ein Schreiben bei Vincent ein. Es stammt von dem verschwundenen, nie wirklich vergessenen Bruder, und nach einem erneuten Schreiben wird klar, dass die Spuren direkt zum Archipel inmitten des Feuerrings führen. – Vincent zögert nicht lange, dorthin aufzubrechen.
Alle größeren Inseln sind bewohnt. Die Ureinwohner, lange verfolgt und teils als Sklaven verschleppt, haben sich auf eine kleinere Insel zurückgezogen. Sie haben ein geheimnisvolles Wissen über die Natur und die Vulkane bewahrt, sie sehen diese als "Gottheiten" und in einigen von ihnen, so glauben sie, liegen gefährliche schlafende Dämonen, die man besser nicht wecken sollte.
Die Bewohner der anderen Inseln sind Zugereiste, die meisten von ihnen kamen zunächst als Touristen, die sich dann für einen bleibenden Aufenthalt entschieden. Alle spürten sie schließlich diesen ganz eigenen Zauber dieses Archipels. – Von der auch dunklen Seite, die ihre eigenen Abgründigkeiten spiegeln, ahnen sie zunächst nichts.
Ein Asteroid nähert sich der Erde. Er hat mindestens das gleiche Zerstörungspotential wie jener, der vor sechsundsechzig Millionen Jahren zum Aussterben der Dinosaurier führte und fünfundneunzig Prozent aller Arten vernichtete.
Was wird geschehen?
Man erfährt es durch eine Gruppe von sechs Menschen, die unter freiem nächtlichem Himmel das Näherkommen des Asteroiden beobachten.
Auf den Asteroiden abgefeuerte Raketen haben den Kurs des Asteroiden nicht beeinflussen können. Unaufhaltsam rast er weiter auf die Erde zu.- Was kann die Menschen vor ihrer mehr und mehr wahrscheinlichen Vernichtung bewahren?
Wartend tauschen sich die sechs Versammelten über die Glücks- und Leidensmomente ihres Lebens aus - wie ihre Fragen an das Leben selbst, für die sie bisher keine Antwort gefunden haben.
Im Mittelpunkt steht die Geschichte zweier Liebender, die durch unglückliche Umstände ihre Liebe nie leben konnten. In diesen Momenten der größten Gefahr sprechen sie aus, was ihnen ihre Liebe bedeutet – nicht wissend, wie nah sie sich sind in dieser Situation.
Es wird etwas geschehen, das die Fantasien der sechs Wartenden weit übersteigt.
Die raue Gebirgsgegend der Alaska-Kette. Eine Gruppe von fünf Menschen durchwandert sie, zwei Frauen, drei Männer. Vier dieser Gruppe, alle im Alter von Mitte vierzig, kennen sich aus Kinder- und Jugendjahren, ihre Gebirgswanderung geschieht in der Erinnerung an eine gleiche, die sie als Jugendliche schon einmal gemacht haben. Der fünfte Mann, der bald erkennen lässt, dass er sich hier auf einer geheimnisvollen Suche befindet, ist als Fremder zu ihnen gestoßen.
Ein eigenartiges Himmelsphänomen gleich zu Beginn schafft Unruhe: Alle stellen fest, dass ihre Handys und Smartphones nicht mehr funktionieren. Immer wahrscheinlicher wird, dass es sich um den potentiellen Katastrophenfall handelt, bei dem ungewöhnlich starke Sonnenwind-Aktivitäten die Atmosphäre der Erde durchdringen und alle elektrisch regulierten Vorgänge des Planeten lahm legen, mit möglicher Weise irreparablen Schäden.
Die Wandernden verlieren mehr und mehr jede Orientierung, zumal sie zunehmend noch mit plötzlich auftauchenden Nebeln zu kämpfen haben. Schließlich treibt sie nur noch die eine Sehnsucht an: wieder nach Haus zu finden.
Doch da gibt es den Fremden, der sich sicher ist, von einem Geheimnis in diesen Bergen zu wissen. Als sich alle diesem Ziel tatsächlich nähern, begreifen sie, dass die Suche danach auch die nach ihrem Heimweg ist. Doch sie haben einen Weg zu gehen, der ihnen alles abfordert.
Was, wenn dein Spiegelbild plötzlich zu eigenem, selbständigem Leben erwacht?
Was, wenn es aus dem Spiegel heraustritt und sich in dein Leben einzumischen beginnt?
Was, wenn es deine geheimen Wünsche kennt und - anders als du - ohne Respekt vor den Ängsten und Barrieren, die dich selbst dein ganzes bisheriges Leben festhielten und behinderten, ihre Verwirklichung anstrebt?
Constantin und Carmen, Adrian und Alice wissen nicht, dass diese Fragen sehr bald ihr Leben bestimmen und es chaotisch durcheinanderwirbeln werden.
Beide Paare haben beschlossen, zu heiraten. Und jeder dieser Vier weiß doch genau, dass der „Traummann“ und die „Traumfrau“ ihrer eigentlichen Wahl an der Seite des anderen steht und nur ein fataler Streit, der ohne Versöhnung blieb und der sie entzweite, dieses Dilemma herbeiführte. - Ist es noch Zeit zur Umkehr?
Sie müssen damit zurechtkommen, dass es sie offenbar doppelt gibt. Und dass sie für alles die Konsequenzen zu tragen haben, was ihr "anderes Ich" mit seinen Auftritten in ihrer Abwesenheit mit Worten und Taten angerichtet hat; Dinge, zu denen ihnen jeder Mut gefehlt hätte; Dinge, die doch nur direkter und wahrer ihre eigentlichen Wünsche und Sehnsüchte ausdrücken.
Ein Spiel immer neuer Verwirrungen – und der Frage: Wer ist das – ich selbst?
Ein weitgereister alt gewordener Puppenspieler verabschiedet sich von seinen Puppen.
Doch die kommende Nacht wird ihn in einen Strudel von Ereignissen reißen, die ein eigenes neues Schauspiel erschaffen und alles übertreffen, was er jemals auf seiner Puppenbühne zur Darstellung brachte.
Es ist ein Schauspiel, in dem er selbst zur zentralen Figur wird. Die von ihm geschaffenen Figuren, denen er über viele Jahre mit seinen Puppenspielen Leben einhauchte, besitzen offenbar ihre eigene Vitalität. Und sie spielen jetzt ein Schauspiel, das ihm - trotz der vielen auch märchenhaften Züge - sonderbar vertraut ist.
Ein Traum? – Die Puppen, nun auf "Augenhöhe" mit ihm und von gleicher Größe und Statur, lassen sich ein auf einen Weg der Abenteuer und Gefahren, der ihn in ein erschrecktes Erstaunen versetzt.
Seine Arbeit als Puppenspieler hat sein Leben erfüllt und oft fand er ein dankbares Publikum. In seinem privaten Leben dagegen ist ihm vieles entglitten, und es gab Ereignisse, über denen ein tragischer Schatten liegt.
So hat sich seine Sehnsucht nach einer dauerhaften Partnerschaft nicht erfüllt. Und von einer jungen Frau, die für eine kurze Zeit neu in sein Leben getreten war, hat er sich schließlich unter Schmerzen wieder getrennt.
Er meint, mit diesem Kapitel für immer abgeschlossen zu haben. Doch auch hier ereignet sich noch einmal Überraschendes.
Eine während einer Reise verschollene junge Frau und die Jahrzehnte des vergeblichen Suchens und des Wartens auf ihre Rückkehr – und plötzlich geschieht das Wunder der Wiederbegegnung.
Dreimal schon hatten diese zwei Liebenden – bereits in anderen Zeiten und an anderen Orten – den Anlauf genommen, ihr Leben glücklich Seite an Seite zu leben. Doch das Glück der Zweisamkeit währte immer nur kurz und es kam zur schmerzlichen Trennung.
Diesmal teilen sie außerdem ein Geheimnis. Sie wissen von einer geheimen Schrift, die die wahre Geschichte der Menschheit erzählt – eine andere Geschichte, als sie die Bibel berichtet, eine andere auch als die, die die Wissenschaftler für wahr halten. Bereits der Vater der jungen Frau stand für Jahre im Bann dieser Spurensuche; schließlich entschlossen sich beide, diese Suche fortzusetzen.
Tankred, der männliche Liebende, hat inzwischen ein reifes Mannesalter erreicht. Allein geblieben hat er jede Hoffnung aufgegeben, den einmal gefassten Lebensplan umzusetzen. So hat er sich neue Lebensziele gesucht, die sein Leben doch mehr und mehr in Aktionen der Gewalt hineinziehen und seine Existenz nur weiter verdüstern.
Da drängt sich, gegen jede Erwartung, der alte schon fast vergessene Plan wieder in sein Leben hinein. Und mit ihm das Glück einer längst verloren geglaubten Liebe.
Der Blick reicht sechshundert Jahre zurück: Eine Frau in mittleren Jahren berichtet von ihrem gegenwärtigen Leben und dem was sie weiß von einer anderen sechshundert Jahre zurückliegenden Zeit: Damals waren die Menschen dabei, den Planeten, den sie bedenkenlos ausbeuteten, und somit auch ihre eigene Existenz zu zerstören. Nur unter größten Mühen konnte ein Teil der Menschheit die damaligen Katastrophenszenarien überleben. Wären sie vermeidbar gewesen?
Ein Jugendfreund, der vor Jahren aus ihrem Leben verschwand, hat ihr ein Buch hinterlassen, über dem eine rätselhafte "Aura" liegt und das ihre Gedanken seitdem beschäftigt. Lohnt es sich, die Suche nach einer anderen tieferen Wahrheit aufzunehmen als der, wie ihn die Wissenschaft bietet?
Freilich ist es auch diese Wissenschaft und sind es einige ihrer angesehenen Köpfe, in deren Theorien sich schwer verständliche Rätsel verbergen – etwa, wenn sie behaupten, dass Zeit eine "Illusion" sei und in Wirklichkeit "alles gleichzeitig" geschehe. Kann dies mit klarem Verstand akzeptiert werden – und bietet sich so eine Chance, an der Vergangenheit etwas zu verändern?
Die Frau wird mit diesen Rätseln eine weite Reise antreten, um die Antworten zu erfahren. Und sie wird zwei freundliche Begleiter dabei haben, die sie allein durch ihre Existenz vieles in einem neuen Licht sehen lassen, was bisher seinen festen Platz in ihrem Weltbild hatte. Der Schlüssel ist ein Erinnern, das in eine ferne Vergangenheit reicht – und zugleich doch ganz nah ist.
Burghard, ein Mann Mitte fünfzig in therapeutischer Behandlung, hat - wie er seinem Psychiater erklärt - für sich die feste Überzeugung gewonnen, dass das, was wir Realität und unser alltägliches Leben nennen, "nichts als ein Traum" ist; wenngleich es sich um einen Traum handelt, den wir mit anderen gemeinsam und somit kollektiv träumen.
In diesem "Traum" hat er einige kurze Momente einer ekstatischen Freude erfahren. Die weit längere Strecke doch war von Schmerz, Verlust und Trauer bestimmt. – Der Psychiater sieht eine bipolare Störung. Ein Weltbild wie das Burghards ist ihm fremd, doch immerhin ist er ein geduldiger Zuhörer.
In seinen Therapiestunden spricht Burghard immer offener von "anderen Ebenen des Traums", die er stets wiederkehrend erlebt – vor allem während seiner nächtlichen Exkursionen durch die Stadt, bei denen er mit teils bemerkenswerten wie auch skurrilen Personen Bekanntschaft macht. Diese nächtlichen Ausflüge führen ihn zudem manchmal in eine unbekannte Gegend, in denen die Tages- und Nachtzeiten offenbar andere sind und zu der er bald eine tiefe Beziehung entwickelt.
Eine tiefe Sehnsucht treibt ihn an: seine Frau und seinen Sohn noch einmal zu sehen, die er früh und nach nur wenigen Ehejahren verloren hat. Und tatsächlich findet er jemanden, der ihm das sichere Versprechen gibt, eine solche Wiederbegegnung möglich zu machen. – Allerdings gibt es dafür eine Voraussetzung und es gilt eine Aufgabe zu erfüllen, die Burghart die denkbar härteste Selbstüberwindung abverlangt.
Elysium – ein bekanntes und doch geheimnisvoll klingendes Wort. Erst gegen Ende des Stücks wird verständlich, warum es diesem Schauspiel seinen Namen gab.
Davor doch treibt es die Akteure durch harte Bewährungsproben: Schauspiele des Irrtums und der Verblendung – doch auch solche von einer überraschenden seltenen Schönheit.
Tukur ist von Kindheit an mit der Tatsache vertraut, dass es Flugträume gibt. In seiner späteren Jugend vergisst er sie. Doch der erwachsen gewordene Mann entdeckt sie neu und erkennt, dass sie ihm neue ungeahnte Horizonte erschließen können.
Er teilt dieses Geheimnis mit einer jungen Frau. Auch sie ist in dieser Fähigkeit geübt. – Bis sie auf einer dieser nächtlichen Flugreisen eine Erfahrung macht, die sie zutiefst erschrickt und verwirrt. Was war es? Ihr fester Entschluss ist es, sich auf Flugträume nie wieder einzulassen.
Das Leben der beiden, die ein tiefes Band zueinander fühlen, verläuft in verschiedenen Bahnen, was zu einer langjährigen Trennung führt.
Tukur, seine nächtlichen Ausflüge fortsetzend, macht schließlich die Bekanntschaft mit einem anderen "Flugreisenden", mit dem er fortan jedes Abenteuer teilt. Dieser Mann, Ruban, ist um vieles erfahrener als er selbst, und er führt Tukur zu immer neuen Schauplätzen, von denen manche so voller Zauber sind wie andere voller Schrecken und Gefahren.
Tief innerlich ist Tukur bewusst, dass in seinem Leben nichts wichtiger ist, als mit der damaligen Geliebten wieder zusammenzutreffen, die währenddessen in eine lebensbedrohliche Situation geraten ist.
Sketche und Einakter unter dem Link "Humor"
Der Autor selbst befasste sich über eine gewisse Zeit intensiv mit den Wirkungen des Absurden Theaters. Doch blieb ein Empfinden von Ungenüge. Das Absurde im Kontrast zu einem manchmal simplen Volkstheater hat gewiss seine Funktion. Doch wenn es im Intellektuellenspaß stecken bleibt, wird es schließlich flach und, in seiner sprachlichen Akrobatik, oft elitär.
Freilich, die spannende Frage bleibt: Gibt es etwas jenseits des Absurden? Und was ist es, das über das Alltäglich-Reale hinausgeht und es sinnvoll ergänzt?
Jede Theaterform hat ihr Recht. Das heutige Theater ist oft stark auf Sozialanalyse und Sozialkritik ausgerichtet. Natürlich ist dies legitim, auch in einer Beschränkung auf nur realistische Darstellungsformen. Es verbindet sich in der Regel das Anliegen einer aktuellen Aufklärungsarbeit damit.
Wenn dabei drastische Gewaltdarstellungen im Mittelpunkt stehen, muss allerdings gefragt werden, wie weit ein Klima der Verrohung so eher gefördert als dass ihm entgegengearbeitet wird. Die Darstellung von Gewalt kann starke Wirkungen hervorrufen. Doch sie sollte nicht zum Selbstzweck werden.
Der umgekehrt einsetzende Vorwurf ist der, für „Heile-Welt-Darstellungen“ zu plädieren. Auch dies könnte natürlich nicht der Weg eines zeitgemäßen Theaters sein. Die Frage ist: Wie nähert man sich der Wirklichkeit in all ihren unterschiedlichen Facetten?
Zweifellos leben wir in einer Wirklichkeit, die viele inhumane Züge zeigt wie häufig auch ein großes Gewaltpotential. Zugleich aber ist dies eine Wirklichkeit oft bewundernswerter (und wunderbarer) Menschen. Auch an diese und ihre großen und kleinen „Heldenrollen“ darf und soll ein Theater immer wieder erinnern.
Gerade dass wir Wirklichkeit oft so unterschiedlich sehen, zeigt, wie vielschichtig diese Wirklichkeit offenbar selbst ist. Es macht demnach Sinn, unterschiedliche, sich ergänzender Wege der Annäherung zu suchen.
Ein „mehrdimensionales Theater“ mag einmal das werden, was man ein „spirituelles Theater“ nennen kann. Doch der Begriff „spirituell“ ist bisher im Gebrauch zu diffus und ruft unterschiedliche oft sehr abweichende Assoziationen hervor.
Konventionelle religiöse Bindungen stehen einer tatsächlichen Spiritualität oft eher entgegen. „Spirituell“ sollte nur im Sinn einer Bewusstseinsöffnung verstanden werden: gegenüber Erfahrungen, die über materielle Begrenzungen (und die einer materialistischen Ideologie) hinausgehen. Es handelt sich um nichts „Mystisches“, nichts Diffuses. Doch es ist die Infragestellung eines lange bestimmenden materialistischen Weltbilds. Und dies ist erlaubt.